Alles Banane oder WAS? - der PL-Stecker für CB Funk

Wer mit Funkwellen arbeitet kommt um den Anschluss von Antennen nicht herum. In der Pionierzeit der Funkerei wurden diese Verbindungen meist über Schraub/Klemmverbindungen gelöst. Das bedeutetet einerseits einen recht großen Herstellungs- und Materialaufwand, andererseits waren diese starren Verbindung auch noch recht unflexibel.
Ab dem Jahr 1924 verbreitete sich der von der Firma Hirschman entwickelte 4mm Stiftstecker mit Bogen-Feder, kurz Banenstecker, in der flexiblen Kontakherstellung. Für den Bananenstecker reicht als Aufnahme eine 4mm Bohrung in leitendem Metall aus. Der für HF-Anwendungen notwendige Masseanschluss wurde meist über einen zweiten Bananenstecker realisiert - den passenden Stecker gab es dann auch als doppel Banane.

Was für die Verbindung mit Flachbandantennenleitung noch ausreichte, wurde spätestens mit der Verwendung von Koaxialen Kabeln (Koaxialkabel wurde bereits 1880 von dem Englischen Ingenieur und Mathematiker Oliver Heaviside erfunden) ein Problem, der Impendanz richtige (Masse) Anschluss. Auch fehlte es an einem Schutz gegen versehentliches Herausziehen, was vor allem bei den aufkommenden millitärischen und kommerziellen Anwendungen ein Problem war.
Der amerikanische Elektroingenieur E. Clark Quackenbush entwickelte 1932 deshalb für die Firma Amphenol den noch heute gebräuchlichen UHF-Stecker mit 4mm Innenstift und Überwurfverschraubung für Massekontakt und Zugentlastung. Die damalige Bezeichnung des US-Militärs war „PL259 plug“ sowie „SO239 socket“ für den UHF-Stecker beziehungsweise die UHF-Buchse. Daraus hat sich die alternative Bezeichnung PL-Steckverbinder erhalten, die aber genaugenommen falsch ist.
Auch ist dieser Stecker für heutige UHF Anwendungen (höher 300 MHz) ungeeignet (UHF für "Ungeeignet für Hoch-Frequenz":-), da er zwar Masseverbindung, Schirmung und Zugentlastung bietet, aber Aufgrund seiner Bananenkonstruktion nicht impendanzrichtig ist (oft 30 Ohm) und Reflektionen erzeugt. Trotz dem wurde dieser günstig zu bauende Stecker in großen Massen hergestellt und hat sich weltweit für HF-Anwendungen bis 30MHz/750Watt heute ..vor allem im Hobbyfunk.. verbreitet. Für höhere Frequenzen werden heute aber auch im Hobbyfunk die verbesserten Nachfolgemodelle wie N,BNC,TNC und SMA bevorzugt.

Welcher Stecker für Berg und Portabel CB-Funk?

Seit dem CB-Funk-Boom der 1970er Jahre wird der Markt mit billigen PL-Steckern überschwemmt. Es wird gespart wo es möglich ist ... dünnes rostendes Blech und mangelnde Maßhaltigkeit sind die eine Folge ... noch schlimmere Folgen hat aber die Spar-Isolation, die in den Billigstvarianten verbaut wird. Bekannte Probleme sind hier mangelnde Hitzebeständigkeit - die Isolation schmilzt schon beim Löten; mangelnde Beständigkeit gegen Feuchtigkeit - Wasser verändert Isolationswerte und Haltbarkeit.
Die Zugentlastung und Masseverbindung an der Kabeleinführung ist ein weiterer schneidender Knickpunkt, hier gibt es keinen definierten Masseanschluss und die Zugentlastung wird durch ein "Messergewinde" in den Kabelschirm eingeschnitten.
Für feste Innenraumverlegung mag das ausreichend sein, soweit der Stecker sich überhaupt sauber verarbeiten lässt. Bei jeder Bewegung jedoch schneidet sich das Klingengewinde tiefer in das Schirmgeflecht ... bis es als Zugentlastung versagt und dann in Folge die Masseverbindung unterbrochen wird. Für Feuchtigkeit stellt das Schneidegewinde kein großes Hindernis da, Wasser kann nahezu ungebremst eindringen und verbleibt dann im Stecker, um sich von dort weiter seinen Weg in das Kabel zu bahnen. Die Folgen sind dann hohe Dämpfung, schlechtes SWR und ein oxidiertes Koaxkabel (unbrauchbar geworden=E-Müll). Knickschutztüllen und Schrumpfschlauch bringen etwas Verbesserung ... aber auch dann gilt:"Bitte nicht zu viel Bewegung an der frischen Luft!"

Für den Portabel- und BergDX CB-Funk gibt es nur den "Einen Stecker der sie Alle dominiert"

Gebaut wird er zwar von mehreren Herstellern, aber vom Prinzip sind sie sich ähnlich (bis auf Patenddetails). Die Rede ist hier von den "UHF-PL" Steckern mit wasserdichter Quetschverschraubung. Bei diesen Steckern wird das Kabel im kompletten Umfang von einem Gummiring umschlossen und durch die Verengung sicher und dicht gehalten. Der Masseschirm wird an definierter Stelle kontaktiert und zusätzlich durch Pressung sicher fixiert. Kabel die mit diesen Steckern ausgestattet sind, halten dann auch beim portablen Funkeinsatz und versagen nicht ihren Dienst "wenn's drauf ankommt". Auf dem Feld/Berg gibt es nichts schlimmeres als mangelhafte Steckverbindungen/Kontakte. Der Stecker ist immerhin die erste "Engstelle" nach dem Funkgerät - kommen mehrere solcher Engstellen zusammen, steigt nicht nur die Dämpfung an den mangelnden Kontaktpunkten - sondern der "Murphy-Faktor" steigt exponentiell. Ist kein Ersatzkabel oder (Gas-)Lötkolben mit im Funkgepäck ... heisst es oftmals:"Kontaktverlust .. abbauen und heimfahren/laufen". Hier sollte also bitte niemals am falschen Ende gespart werden - diese drei €urofuffi sind bestens angelegt und ihr Geld wert ;-). Genau nach Herstellerangaben montiert, hat man lange FunkFreude damit.

Für den portabel Funk kommen nur die "wasserdicht verschraubbaren Pl-Teflon" in die Funktüte - alles andere ist Banane!